Das Fellow-Programm Freies Wissen geht Ende September in die dritte Programmrunde. Erneut werden 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei unterstützt, ihre Forschung und Lehre offen zu gestalten. Betreut werden sie dabei von erfahrenen Expertinnen und Experten, die ihnen als Mentoren zur Seite stehen. […]
Das folgende Interview wurde ursprünglich auf blog.wikimedia.de/…/ veröffentlicht und stellt Johanna Havemann als neue Mentorin für das Programm vor:
[…] Was hat dich motiviert Mentorin und damit Teil des Programms zu werden? Worauf freust du dich besonders?
Das Programm Freies Wissen mit seiner Vielseitigkeit an Projekten und die relativ hohe Anzahl der Fellows in jedem Programmjahr ist in Deutschland meines Wissens nach bisher einmalig und hat schon einige spannende Open-Science-Projekte und Ergebnisse hervorgebracht, wie beispielsweise Open Electricity Economics, Open Organizing und Public Sector Knowledge Sharing.
Nachdem die Fellows des 3. Programmjahres nun bekannt sind, bin ich gespannt auf den Austausch, die Gespräche und das gemeinsame Tüfteln an den Projekten mit den Fellows und Mentorinnen und Mentoren. Die anderen Mentorinnen und Mentoren durfte ich auch schon kennenlernen und freue mich mit dabei zu sein.
Du beschäftigst dich schon eine Weile in unterschiedlichen Projekten mit dem Thema Offene Wissenschaft – auch über die Grenzen Europas hinaus. Was bedeutet für dich Offene Wissenschaft und wie spiegelt sich dies in deiner täglichen Arbeit wieder?
In meinen Trainings an Universitäten und Graduierten-Kollegs betone ich immer wieder, wie wichtig Transparenz und freier Zugang in der Wissenschaft sind um Wirtschaft, Medizin und damit die Gesellschaft handlungsfähiger und effizienter werden zu lassen. Dies gilt für einzelne Kommunen und Regionen innerhalb Deutschlands, deutschlandweit und letztlich auch für die globale Gesellschaft. Der Elefant im Raum ist offensichtlich der aktuelle Klimawandel, und damit in Zusammenhang stehende weitere globale Herausforderungen wie Migration, fortschreitende Umweltzerstörung, Wirtschaftlichkeit einzelner Nationen, sowie Konfliktbewältigung. Diese Themen sind nur bedingt voneinander trennbar; weshalb transparente Datenerhebung und die Nutzbarmachung von Forschungsergebnissen in unserem digitalen Zeitalter nicht nur möglich, sondern auch dringend notwendig ist.
Der direkte Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen erlaubt auch das Zusammenwachsen der globalen wissenschaftlichen Community. Forscher des globalen Südens in Afrika, Lateinamerika und Südostasien haben die Möglichkeit, über online-basierte Publikationssysteme, Datenbanken und wissenschaftliche Serviceanbieter (Zotero, Figshare, Preprint-Plattformen, DOAJ, Zenodo, Dryad, u.v.a.) Anschluss zu finden, ihre eigenen Forschungsergebnisse sichtbar zu machen und vermehrt transkontinentale Kollaborationen einzugehen.
Möchtest du abschließend noch etwas sagen?
Ich bin gespannt, was wir gemeinsam im kommenden Programmjahr erreichen und welchen Einfluss die eingereichten Projekte in Deutschland und international haben werden. Das wachsende Netzwerk mit den Programm-Alumni bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für die mehr Transparenz in der Wissenschaft.
